Innere Schulentwicklung der GS/MS Diespeck

Vorbemerkung: Mit einem Beschluss der Lehrerkonferenz begannen wir im November 2005 mit der WWSE (Wahrnehmungsorientierte Schulentwicklung) unter der Leitung von Dr. Klaus Wild. Aufgrund der Befragung des Kollegiums und deren Auswertung wurden folgende Schwerpunkte des zukünftigen Schulentwicklungsprozesses festgelegt: SEG Lernen lernen, SEG Lesen (= Schulprofil), SEG Konflikte lösen und SEG Umgang miteinander.

Inzwischen haben sich nach intensiven Diskussionen und Abstimmungen einzelne Änderungen bei den Schwerpunkten ergeben, trotzdem nimmt die Weiterführung unserer inneren Schulentwicklung einen wichtigen Raum ein. Im Februar 2013 wurde die dritte Wiederholungsmessung durchgeführt, um den aktuellen Stand und die Weiterarbeit festzustellen.

Große Bedeutung hatte und hat für uns dabei, auch die Eltern und Schüler auf diesem Weg mitzunehmen. So werden alle Beteiligten der Schulfamilie immer wieder in die Planung verschiedener Aktivitäten einbezogen und regelmäßig über die Arbeit der einzelnen Schulentwicklungsgruppen informiert.

Diese fünf Schulentwicklungsgruppen beschäftigen sich mit:

1. Schulprofil "Lesen": Motivation zum Lesen und Förderung der Lesefertigkeit

Die Leseerziehung ist wesentlicher Bestandteil unserer internen Schulentwicklung und ein wichtiger Eckpfeiler unseres Schulprofils.

Allgemeine Maßnahmen

Organisation der Buchwochen

Einrichtung der Lesewerkstatt

Veranstaltungen 2007 - 2013

Mai 2007
Buchwochen („Mit Büchern erobern wir die Welt“)
Nov. 2007
100 Jahre Astrid Lindgren (Ausstellung mit Quiz)
Okt. 2008
Mittelfranken liest (Sagen aus der Region)
Nov. 2009
Buchwochen („Gebt uns Bücher, gebt uns Flügel“)
Juni 2011
Einweihung der Lesewerkstatt
Nov. 2012
Hotzenplotzausstellung zum 50. Geburtstag mit Quiz
Nov. 2012
Buchwochen („Mit Büchern erobern wir die Welt“)
März 2013
Märchenwochen mit Märchenerzählerin

 


 

2. Schulprofil "Lernen lernen"

Die in dieser Gruppe beteiligten Lehrer/innen haben mit sehr großem Aufwand Material für verschiedene Stationen zum "Lernen lernen" hergestellt und vorbereitet.
Verschiedene Arbeitsschwerpunkte in den Jahren 2009-2013:

Seit dem Schuljahr 2012/13 Infoveranstaltungen zu den obigen Teilbereichen, Lehrer gehen nun in die einzelnen Klassen und stellen ihren Teilbereich vor, z.B "Vorbereitung auf Klassenarbeiten": Anhand des HSU-Themas "Europa" Erarbeitung eines "Lernplanes", anhand dessen die Kinder lernen, wie sie sich den Stoff sinnvoll einteilen bzw. lernen können, daneben Erarbeitung eines "10-Schritte- zum-Erfolg"-Plans; als Auflockerung verschiedene Entspannungsübungen aus den Bereichen Yoga und "Progressive Muskelentspannung" nach Jakobson;

 


 

3. Schulprofil "Schulgelände"

Alle Aktionen und Baumaßnahmen rund um das Schulgelände wurden organisatorisch und mit tatkräftigem Eigeneinsatz von der Schulgeländegruppe bewerkstelligt.

Schuljahr 2008/09

Schuljahr 2009/10

Schuljahr 2010/11

Schuljahr 2011/12

Schuljahr 2012/13

Schuljahr 2013/14

 


 

4. Schulprofil "Umgang miteinander" bzw. "Sozialerziehung"

 


 

5. Schulprofil "Konflikte lösen" bzw. "Streitschlichter"

Unsere Schule verfügt über ein eigenes Team von Streitschlichtern, deren Aufgabe es ist, zwei streitenden Parteien zu helfen, ihren Konflikt zu benennen und für ihn eine Lösung zu finden.

Weil die Lehrerinnen Daniela Seren und Christa Lehanka um das Problem wissen, dass selbst best gemeinte Ratschläge Streitende nicht in jedem Fall davon abhalten können, ihren Konflikt fortzusetzen, entschlossen sie sich vor einigen Jahren, selbst eine Ausbildung zum Kindermediator zu absolvieren, um nicht nur zu erfahren, wie man in Konflikte konstruktiv eingreifen und sie gewaltfrei lösen kann, sondern auch um Schüler zu Streitschlichtern ausbilden zu können. Die Fortbildungen, an denen interessierte Lehrkräfte aus ganz Bayern über die Grenzen der einzelnen Schularten hinweg teilnahmen, Wissen erwarben und sich in darauffolgenden Veranstaltungen über ihre Erfahrungen mit dem Thema "Streitschlichtung an der Schule" austauschten, gaben auch den zwei Lehrerinnen aus Diespeck entsprechende Impulse für ihr Vorhaben.

Christa Lehanka und Daniela Seren begannen in der Hauptschule für ihr Projekt nach Schülern zu suchen, die Interesse daran zeigten, andere bei der Bewältigung ihrer Konflikte zu unterstützen. Später sollten die Kinder dann selbst entscheiden dürfen, ob sie die Prüfungen zum Streitschlichter ablegen und Streit schlichten möchten. Denn schon die Ausbildung lässt sie in ihrer Persönlichkeit und ihrem Umgang mit anderen wachsen.

Die zukünftigen Schlichter lernen dabei nicht nur Konflikte zu lösen, sondern sie erhalten während der einjährigen Ausbildungszeit Einblick darin, wie und weshalb Konflikte entstehen und wie man sie sinnvoll und ohne Gewalt austragen kann. Nicht die Streitschlichter sind dabei diejenigen, die Vereinbarungen finden müssen, an die sich beide Parteien halten, sondern die beiden Konfliktparteien erarbeiten zusammen mit den Streitschlichtern entsprechende Handlungsmöglichkeiten.

Die Ausbildung zum Streit­schlichter haben im Laufe der Jahre inzwischen ca. 50 Schüler im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft mit großem Erfolg absolviert und mit jeweils einer praktischen sowie einer theoretischen Prüfung abgeschlossen. Im Zuge der Ausbildung hat sich gezeigt, dass die betroffenen Schüler deutlich an Sozialkompetenz hinzugewonnen haben: Ihr Bewusstsein für Konflikte und Situationen, die zu solchen führen können, hat sich geschärft.

Ihr Repertoire an Möglichkeiten, mit ihnen sinnvoll umzugehen, ist erheblich erweitert worden. Dabei half es ihnen zu verstehen, wie es zu kleineren und größeren Streitigkeiten kommen kann. Die Streitschlichter berichteten immer wieder darüber, wie wichtig es für sie sei, auf die Emotionen der Betroffenen einzugehen, sie zu erkunden und zu respektieren. Daraus resultierte auch im täglichen Umgang ein wesentlich sensiblerer Umgang mit den eigenen Gefühlen und den anderer. Vielfach gelang es den Kindern schon allein durch solche Bewusstwerdungsprozesse und ohne Hilfe der Lehrerin, in kritischen Situationen klar und diplomatisch vorzugehen, so dass es gar nicht erst zu einer Eskalation des Konfliktes kam.

Es war nicht überraschend, dass die Ausbildung der Streitschlichter nicht nur zu einem wesentlich sensibleren Umgang mit sich und anderen führte, sondern auch die Verbalisierungsfähigkeiten der Schüler erheblich ausgebaut werden konnten, gerade dann, wenn Beschreibung von Emotionen und deren Wirkung auf andere Thema war. Die Streitschlichtungen zeigen immer wieder, dass sich diese Form der Konflikt­bewältigung durch ihre Nachhaltigkeit bewährt.